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Bis es nicht mehr geht

Herr Z. war Produktionsmitarbeiter, er hat sich durchgebissen, über Jahre, mit Schmerzmitteln und starken Rückenschmerzen. In knapp zwei Jahren kann er sich die Frühpensionierung leisten. 62 ist er. Der Arbeitgeber hat ihm nach 20 Jahren gekündigt, ohne mit ihm zu reden.

Herr A. ist Chauffeur mit einem operierten Knie, die Rückenschmerzen hat er dank Krafttraining im Griff. Er hat über Jahre an zwei Stellen parallel gearbeitet, um genügend zu verdienen. Ein Unfall hat ihn gebremst. Die IV hat ihm zwar die Berufsberatung ermöglicht, aber er kann sich die Umschulung nicht leisten, die IV bezahlt nichts daran.

Das sind zwei Stellensuchende, mit denen ich kürzlich gearbeitet habe. Herr Z. und Herr A. sind keine Einzelfälle. Solche Beispiele machen mich nachdenklich. Über Burnouts wird viel geschrieben und geredet. Wer aber redet, wer schreibt darüber, wie sich die Überlastung, die Erschöpfung bei den „einfachen“ Leuten zeigt? Und was heisst es, wenn zahlreiche Menschen über ihre körperlichen oder psychischen Grenzen hinausgehen, sich bei der Arbeit verausgaben? Vielleicht, weil sie von klein auf gelernt haben, auf die Zähne zu beissen; vielleicht, weil sie Angst davor haben, die Stelle - oder noch schlimmer - das Gesicht zu verlieren.